Pilotprojekte

Nachfolgend erhalten Sie einen komprimierten Überblick über die laufenden Pilotprojekte im Rahmen der Erreichung des OZG-Reifegrad 4 bzw. der Registermodernisierung.

Nachfolgend erhalten Sie einen komprimierten Überblick über die laufenden Pilotprojekte im Rahmen der Erreichung des OZG-Reifegrad 4 bzw. der Registermodernisierung.

Handelsregister

Das Pilotprojekt „Verwaltungsschnittstelle Handelsregister“ soll in Ergänzung zum EfA-Umsetzungsprojekt im Themenfeld (TF) Querschnitt aufsetzen. Im TF Querschnitt wird eine Verwaltungsschnittstelle zum Handelsregister entwickelt. Die arbeiten mit und im WSP zielen auf eine Anbindung des Registers in das NOOTS und damit die Nutzung der hierfür gemäß IT-PLR-Zielbild benötigten Komponenten und des generischen Datenabrufstandards ab. Großer Vorteil des WSP.NRW an der Stelle ist, dass die Online-Dienste bereits inhärent auf Standards aufbauen. XUnternehmen, einer der zentralen XöV-Standards wird regelmäßig genutzt. Sowohl die Verwaltungsschnittstelle des HR als auch der generische Datenabrufstandard setzen auf XUnternehmen auf. Das WSP. NRW kann so als Scharnier funktionieren und die Vorteile des NOOTS nachdrücklich deutlich machen.   

Geplant ist, die Ergebnisse der Arbeiten des TF Querschnitt mitzunutzen und am Beispiel ausgewählter Use Cases parallel zur Entwicklung der Verwaltungsschnittstelle einen Nachweisabruf mittels des generischen Abrufstandards zu erproben. Dies wird voraussichtlich die Anpassung / Profilierung der von der EU vorgegebenen Lösung speziell für die ausgewählten Use-Cases erfordern. Ein möglicher Lösungsansatz kann darin bestehen, ein Mapping zwischen dem generischen Standard und der Verwaltungsschnittstelle zu entwickeln. Im Erfolgsfall soll das Ergebnis über die KoSIT in einen bundesweit einheitlichen Betrieb überführt werden.

Bundeszentralregister & Gewerbezentralregister

Um zeitnah über die SDG-Anforderung eines nutzer-initiierten Nachweisabrufs hinauszukommen und den in Deutschland häufig benötigten inter-Behörden Nachweisaustausch zu erproben, wird in einem weiteren Piloten mit dem WSP.NRW das Gewerbe- (GzR) bzw. das Bundeszentralregister (BzR) in den Blick genommen. Beide Register haben - neben dem Handelsregister - in den Online-Diensten des WSP.NRW eine herausragende Bedeutung. NRW wird voraussichtlich die EfA-Umsetzungsverantwortung für die Anbindung des Gewerbezentralregisters (GZR) im TF Querschnitt zu übernehmen.  

Im Kontext der Registermodernisierung ist zu beachten, dass sowohl das GZR, als auch das BZR, zu den in Anlage 1 des Identifikationsnummerngesetzes (IDNrG) genannten Registern gehören. Für diese Register gilt die Verpflichtung zur Datenübermittlung gemäß dem 4-Corner-Modell im Sinne des § 7 (2) IdNrG. Für beide Register ist die Anbindung an das NOOTS somit obligatorisch. Hierfür werden nach derzeitigem Kenntnisstand im nationalen Kontext die Standards XTA und OSCI sowie die Produkte DVDV und Governikus und die Verwaltungs-PKI zum Einsatz kommen.  

Anlässlich des EfA-UPs könnten in Ergänzung der bestehenden Registerschnittstelle, mit dem Ziel der Erreichung des OZG-Reifegrades 4, die folgenden Aufgabenschwerpunkte umgesetzt werden:  

  • (Weiter-)Entwicklung der fachlichen und technischen Anforderungen an die GZR-Registerschnittstelle i.R. des OOTS/NOOTS (4-Corner-Modell), u.U. Weiterentwicklung auch der BZR-Registerschnittstelle in Richtung des 4-Corner-Modells,  
  • Weiterentwicklung des zur Anbindung des Handelsregisters entwickelten „generische Datenaustauschstandards für Registerabrufe“ i.S. eines Fachmoduls zur Anbindung des GZR und ggf. des BZR sowie    
  • Erarbeitung der Anforderungen für notwendige Rechtsänderungen hinsichtlich eines medienbruchfreien Registerabrufs unter Anbindung von Portalen als „Einheitliche Stelle“ nach dem VwVfG in Umsetzung des 4-Corner-Modells.   

Abschließend könnte ggf. eine weitere Infrastrukturkomponente i.R.d. Zielbildes des OOTS/NOOTS, wie bspw. die Weiterentwicklung der Verwaltungs-PKI sowie eine weitere Pilotierung des Datenschutzcockpits, ggf. in Mit-/Nachnutzung des Piloten aus Bremen, integriert werden.

Digital Europe for All (DE4A)

Die aus der SDG-VO resultierenden Anforderungen in der europäischen Dimension laufen auf eine Erprobung des grenzüberschreitenden Nachweisabrufs mit weiteren europäischen Mitgliedsstaaten (voraussichtlich den Niederlanden und Österreich) hinaus. Erste Schritte sind dort jeweils bereits getan. In diesen Teilprojekten liegt der Schwerpunkt auf der Anschlussfähigkeit des nationalen Systems an das der EU-KOM. Zu den Herausforderungen gehören insbesondere:

  • Management der unterschiedlichen Standards und Technologien der Datenübermittlung (OSCI im nationalen Kontext, AS4 in OOTS der KOM);  
  • Abbildung eIDAS konformer Authentifizierung und Übermittlung der relevanten Datenfelder (minimum data set für natürliche und juristische Personen) mittels des Exchange Data Models gemäß SDG OOTS und Übermittlung an nationale Systeme; Stand jetzt ist geplant, im WSP.NRW einen so genannten eIDAS-Connector zu entwickeln und zu implementieren, mit dem z. B. mit dem ELSTER-Unternehmenskonto auf die eIDAS-Nodes zugegriffen werden kann, um so eine möglichst eIDAS-VO-konforme, europäische Identifikation der Nutzer*innen und der durch sie vertretenen Personen und Unternehmen zu ermöglichen. 
  • Präzises Mapping von Syntax und Semantik der SDG-Datenstrukturen mit dem nationalen Pendant, voraussichtlich nicht nur für Request und Response, sondern auch für den Nachweis selbst, der als strukturiertes Dokument für eine medienbruchfreie Weiterverarbeitung auf Seiten der abrufenden Stelle genutzt werden soll.  
  • Umgang mit der – in diesem Fall aufgrund der Vorgaben der SDG-VO zwingend erforderlichen – Preview Komponente auf Seiten der abrufenden Stelle.  

In diesem Teilprojekt soll die Entwicklung eines „SDG Konnektors“ als technische Lösung für den Anschluss des NOOTS an das OOTS der EU geprüft werden, die auch in anderen Vorhaben bzw. anderen Kopfstellen wiederverwendet werden kann.